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  • Ein Anfang in Tansania – Ausbildung der ersten Ofenmacher am Fuß des Kilimanjaro

    Ein Anfang in Tansania – Ausbildung der ersten Ofenmacher am Fuß des Kilimanjaro

    Ende Januar besuchten Katharina Dworschak und Frank Dengler das Büro von Saidia Förderkreis in Moshi, Tansania (siehe Newsletter 38). Da sie sehr gute Voraussetzungen für den Ofenbau vorfanden und sich außerdem, vermittelt von Erdmute Frenzel, mit Reverend Zakayo Pallangio noch ein weiterer Partner in der Nähe fand, beschloss der Vorstand, eine Pilotphase in der Region zu starten.

    Ende September machten wir uns auf den Weg nach Moshi um das erste Training zu starten und die ersten Öfen zu bauen. Diesmal bestand die Gruppe aus Deutschland aus vier Personen: Willi Kerschbaum und Stefan Schmidt begleiteten Katharina und Frank, um im Hinblick auf kommende Aufgaben ein Training kennenzulernen und selbst den Ofenbau zu erlernen.

    Juma erklärt den Einbau des Outlets

    Juma Ibrahim wurde von Saidia als Koordinator vor Ort benannt. Er hatte bereits im Vorfeld alle notwendigen Vorbereitungen getroffen. Werkzeuge, Lehm, Sand, Asche, Eisenteile, Trainingsgelände und acht Kandidaten standen bereit. Seine Schwester Mwayuma sorgte für die Verpflegung und war gelegentlich auch Übersetzerin. Theoretische und praktische Unterweisungen lösten sich ab. Der Umgang mit Lehm war den Trainees offensichtlich vertraut und so machten wir schnelle Fortschritte.

    Unsere Ofenbauer (v.l.n.r.): Hadija, Koordinator Juma, Naima, Elisha, Andrea, Joyce, Spora, Sharifa, Zainabu

    Im zweiten Teil des Trainings bauten die angehenden Ofenbauer in kleinen Gruppen Öfen in den eigenen Haushalten, danach bei „echten“ Kunden in der Nachbarschaft. Wir prüften alle Öfen und waren beeindruckt von der bereits hohen Qualität. Alle neuen Öfen gingen problemlos in Betrieb. Jedes Mal gab es ein großes Hallo, wenn der Rauch zum Schornstein herauskam und nicht die Kochhütte füllte.

    Eine besondere Herausforderung besteht in den unterschiedlichen Klimazonen und den verschiedenen Formen des Zusammenlebens an den beiden Standorte. In Moshi arbeiten wir am Stadtrand, an der Grenze zu den Reisfeldern am Fuß des Kilimanjaro. Moshi ist bekannt als Startpunkt für die Besteigung des Kilimanjaro. Das Klima ist tropisch warm, die Stadtrand-Gebiete sind dicht besiedelt. Majengo Dipu (bei Mererani) ist etwa zwei Fahrtstunden entfernt. Hier erreichen wir die dörfliche Gemeinde mit weiter auseinanderliegenden Häusern über unbefestigte Straßen. Im Moment ist Trockenzeit. Es staubig und heiß, aber man sieht auch große abgeernteten Felder. Die Kinder hüten die Viehherden aus Rindern und Ziegen und sind offensichtlich das Auftauchen von Europäern nicht gewohnt.

    Majengo Dipu

    Sehr vorteilhaft war es, dass guter Lehm überall verfügbar ist. Er wird direkt hinter dem Haus ausgegraben und kann ohne Beimischungen verwendet werden. Dies betrifft beide Ofenbaugebiete in Moshi und Mererani, die wir abwechselnd zur Ofenprüfung besuchten. In Mererani führte uns Reverend Zakayo Pallangio ein, dessen Diözese über 80.000 Menschen und viele rauchige Küchen umfasst.

    Ihr erster Ofen ist fertig – Zainabu

    Am Ende der drei Wochen waren bereits sieben Öfen an Haushalte übergeben und in Betrieb. Verstärkungseisen und Auslässe für weitere Öfen sind schon gefertigt. Unsere motivierten neuen Ofenbauer werden sie in den nächsten Wochen verbauen und noch mehr Haushalte vom Nutzen der Öfen überzeugen. Der Anfang ist gemacht.

    Frank Dengler, Katharina Dworschak, Willi Kerschbaum, Stefan Schmidt

  • Vom Zettel zum Smartphone – digitale Ofenregistrierung mit der Kobo App

    Vom Zettel zum Smartphone – digitale Ofenregistrierung mit der Kobo App

    Wer bei den Ofenmachern in Kathmandu schon einmal ins Projektbüro geschaut hat, kennt sie: die Stapel von handgeschriebenen Registrierformularen, ordentlich sortiert, mit Namen, Dörfern und Ofennummern versehen, manchmal mit etwas schwankender Lesbarkeit. Noch heute sind sie ein vertrauter Anblick – denn sie sind nach wie vor die Basis unserer Ofenregistrierung. Jeden Monat die Daten bislang manuell in unsere zentrale Datenbank übertragen – eine zeitaufwändige, aber bewährte Routine.

    Doch diese Routine bekommt nun digitale Unterstützung: Schritt für Schritt führen wir die Kobo App ein, mit der Ofenbauerinnen und Supervisoren die Öfen direkt über das Smartphone erfassen können.

    Nepal macht den Anfang

    Teilnehmer des Ofenbau-Workshops in Gulmi, Nepal lernen die Bedienung der Kobo App

    In Nepal läuft seit einiger Zeit die Pilotphase, und die Ergebnisse sind vielversprechend. Die Ofenbauerinnen und Supervisoren erfassen die neuen Öfen direkt über die Kobo App auf ihren Smartphones. Die erfassten Daten werden automatisch in unsere zentrale Datenbank übertragen – kein Abtippen, kein Nachtragen mehr.

    Parallel dazu läuft die gute alte Papierregistrierung noch weiter, damit wir beide Systeme vergleichen können. So können wir sicherstellen, dass die digitale Erfassung zuverlässig funktioniert, bevor wir sie flächendeckend einsetzen.

    Tansania steigt digital ein

    Auch in Tansania tut sich was: Dort hat gerade der erste Ofenbauer-Workshop stattgefunden, worüber wir separat berichten. Gemeinsam mit dem lokalen Koordinator Juma Ibrahim testen wir hier den komplett digitalen Ansatz – also keine Papierformulare mehr, sondern ausschließlich Datenerfassung per Kobo App.

    Das ist ein mutiger Schritt, aber genau der richtige, um langfristig effizienter und genauer zu arbeiten. Die Datenqualität ist deutlich besser, und durch die automatisch gespeicherten GPS-Koordinaten wissen wir bei der späteren Monitoringphase genau, wo jeder Ofen steht. Kein mühsames Wiederfinden mehr in verstreuten Dörfern – ein Blick auf die Karte reicht.

    Ein Blick auf die Karte

    Besonders eindrucksvoll wird der Fortschritt, wenn man sich die Karte in Kobo anschaut: Jeder erfasste Ofen erscheint dort als kleiner Punkt – und schnell wird daraus ein ganzes Muster. Dörfer, Täler und Regionen füllen sich mit Punkten, die zeigen, wo überall schon Öfen gebaut und mit der Kobo App erfasst wurden. Diese Visualisierung macht die Arbeit unserer Teams greifbar und zeigt auf einen Blick, wie weit das Projekt in den jeweiligen Regionen bereits fortgeschritten ist.

    Ein Screenshot aus Nepal zeigt es deutlich: Aus den ersten wenigen Punkten im Pilotgebiet ist inzwischen ein dichtes Netz geworden – ein digitales Abbild der vielen Haushalte, in denen nun ein sicherer und sauberer Ofen steht.

    Und wie geht’s weiter?

    Als Nächstes steht Kenia auf der Liste. Auch dort wollen wir die digitale Registrierung einführen, sobald die Teams geschult sind und die Technik steht. Danach soll das System in allen Projektländern für das Monitoring eingesetzt werden.

    So wachsen wir Schritt für Schritt von der Zettelwirtschaft zu einer modernen, datenbasierten Arbeitsweise. Und am Ende profitieren alle:

    • die Ofenbauer, weil ihre Arbeit leichter dokumentiert wird,
    • die Projektteams, weil sie schnell auf aktuelle Daten zugreifen können,
    • und die Monitoring-Teams, weil sie einfacher die zu besuchenden Öfen finden

    Die Einführung von Kobo ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft – hin zu einer Arbeit, die moderner, transparenter und effizienter ist, aber dennoch fest auf dem Boden unserer bewährten Praxis steht.

    Stefan Schmidt (für das IT- und Tansania-Team der Ofenmacher)