DER OFEN

Herausforderungen in Kenia.

Die in Nepal bewährte Bauweise des Lehmofens passt ohne Adaption zu den hiesigen Kochgewohnheiten. Leider finden wir in Ol Pejeta und Umgebung keinen Lehm von guter Qualität. Dazu kommt, dass die mechanischen Belastungen bei der Zubereitung von Ugali wesentlich höher sind als beim Kochen von Dal Bhat (Reis, Linsen und Gemüse) in Nepal.

Zur Erhöhung der Festigkeit verbauen wir deshalb Bauteile aus gebranntem Ton. Der Brennraum wird von einem Zylinder aus gebranntem Ton gebildet. Er nimmt die mechanischen Belastungen des direkt beheizten Topfes auf. Auf Wunsch wird der Ofen auch mit einem Mantel aus Zement verkleidet, was die Dauerfestigkeit weiter erhöht.

Im Jahr 2020 entwickelten Hillary Mutuma, Koordinator für den Ofenbau bei Ol Pejeta, und Gilbert Mithamo, unser Lieferant für Töpferwaren, in Zusammenarbeit mit zwei Berufsschulen in der Umgebung einen neuen Ofentyp, den sie „Jiko smart“ nannten. Es handelt sich um einen sogenannten „Rocket Stove“, d.h. einen portablen einflammigen Ofen in Form eines Eimers. Jiko smart besteht aus einem Gehäuse aus Metall, in das ein Inlay aus gebranntem Ton eingearbeitet ist. Gegenüber dem Feuertor hat er einen Auslass, an dem ein Kamin angebracht werden kann. Dadurch werden die Abgase von der Köchin entfernt abgegeben oder nach draußen geleitet.

Die Öfen werden an der Nanyuki technical vocational school und an der Matanya vocational school hergestellt und seit Anfang 2021 von den trainierten Ofenbauern vertrieben.