Wer bei den Ofenmachern in Kathmandu schon einmal ins Projektbüro geschaut hat, kennt sie: die Stapel von handgeschriebenen Registrierformularen, ordentlich sortiert, mit Namen, Dörfern und Ofennummern versehen, manchmal mit etwas schwankender Lesbarkeit. Noch heute sind sie ein vertrauter Anblick – denn sie sind nach wie vor die Basis unserer Ofenregistrierung. Jeden Monat die Daten bislang manuell in unsere zentrale Datenbank übertragen – eine zeitaufwändige, aber bewährte Routine.
Doch diese Routine bekommt nun digitale Unterstützung: Schritt für Schritt führen wir die Kobo App ein, mit der Ofenbauerinnen und Supervisoren die Öfen direkt über das Smartphone erfassen können.
Nepal macht den Anfang

In Nepal läuft seit einiger Zeit die Pilotphase, und die Ergebnisse sind vielversprechend. Die Ofenbauerinnen und Supervisoren erfassen die neuen Öfen direkt über die Kobo App auf ihren Smartphones. Die erfassten Daten werden automatisch in unsere zentrale Datenbank übertragen – kein Abtippen, kein Nachtragen mehr.
Parallel dazu läuft die gute alte Papierregistrierung noch weiter, damit wir beide Systeme vergleichen können. So können wir sicherstellen, dass die digitale Erfassung zuverlässig funktioniert, bevor wir sie flächendeckend einsetzen.
Tansania steigt digital ein
Auch in Tansania tut sich was: Dort hat gerade der erste Ofenbauer-Workshop stattgefunden, worüber wir separat berichten. Gemeinsam mit dem lokalen Koordinator Juma Ibrahim testen wir hier den komplett digitalen Ansatz – also keine Papierformulare mehr, sondern ausschließlich Datenerfassung per Kobo App.
Das ist ein mutiger Schritt, aber genau der richtige, um langfristig effizienter und genauer zu arbeiten. Die Datenqualität ist deutlich besser, und durch die automatisch gespeicherten GPS-Koordinaten wissen wir bei der späteren Monitoringphase genau, wo jeder Ofen steht. Kein mühsames Wiederfinden mehr in verstreuten Dörfern – ein Blick auf die Karte reicht.
Ein Blick auf die Karte
Besonders eindrucksvoll wird der Fortschritt, wenn man sich die Karte in Kobo anschaut: Jeder erfasste Ofen erscheint dort als kleiner Punkt – und schnell wird daraus ein ganzes Muster. Dörfer, Täler und Regionen füllen sich mit Punkten, die zeigen, wo überall schon Öfen gebaut und mit der Kobo App erfasst wurden. Diese Visualisierung macht die Arbeit unserer Teams greifbar und zeigt auf einen Blick, wie weit das Projekt in den jeweiligen Regionen bereits fortgeschritten ist.

Ein Screenshot aus Nepal zeigt es deutlich: Aus den ersten wenigen Punkten im Pilotgebiet ist inzwischen ein dichtes Netz geworden – ein digitales Abbild der vielen Haushalte, in denen nun ein sicherer und sauberer Ofen steht.
Und wie geht’s weiter?
Als Nächstes steht Kenia auf der Liste. Auch dort wollen wir die digitale Registrierung einführen, sobald die Teams geschult sind und die Technik steht. Danach soll das System in allen Projektländern für das Monitoring eingesetzt werden.
So wachsen wir Schritt für Schritt von der Zettelwirtschaft zu einer modernen, datenbasierten Arbeitsweise. Und am Ende profitieren alle:
- die Ofenbauer, weil ihre Arbeit leichter dokumentiert wird,
- die Projektteams, weil sie schnell auf aktuelle Daten zugreifen können,
- und die Monitoring-Teams, weil sie einfacher die zu besuchenden Öfen finden
Die Einführung von Kobo ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft – hin zu einer Arbeit, die moderner, transparenter und effizienter ist, aber dennoch fest auf dem Boden unserer bewährten Praxis steht.
Stefan Schmidt (für das IT- und Tansania-Team der Ofenmacher)