Mitgliederversammlung der Ofenmacher

Bericht über die Aktivitäten des Vereins

Zur diesjährigen Mitgliederversammlung der Ofenmacher am 28. April 2025 waren zwölf Mitglieder vor Ort in einem angemieteten Raum der Kirche in München-Thalkirchen, außerdem waren drei Mitglieder per Video zugeschaltet.

Einen guten Überblick über die wesentlichen Aktivitäten des Vereins bot der Jahresrückblick von Frank Dengler:

  • Im Jahr 2024 bauten die lokalen Ofenbauer 16.958 Öfen und bis Ende 2024 summiert sich die Zahl der gebauten Öfen auf über 160.000.
  • Die Projekte aus der Kooperation mit ClimatePartner Foundation machen gute Fortschritte und werden in diesem Jahr erste finanzielle Ergebnisse bringen.
  • Zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit rund um gebaute Öfen wurde ein Feldversuch mit einer neuen Handy- Software erfolgreich durchgeführt, mit der die Daten eines jeden Ofens direkt vom Ofenbauer vor Ort erfasst werden können.

Im Mai besuchte ich die Netzwerktagung der Georg Kraus Stiftung in Hagen, wo wir unsere Ofenbauprojekte im Plenum vorstellen konnten. Die Tagungsteilnehmer waren sehr beeindruckt von der Leistungsfähigkeit sowie der Selbstständigkeit der lokalen Organisationen in Nepal sowie Äthiopien.

Dann im Juni ein für uns Ofenmacher doch ungewöhnlicher Rahmen: Wir waren zu einem Konzert der Staatsphilharmonie Nürnberg eingeladen. Die Idee: ein Wechselspiel aus klassischer Musik und Beiträgen zur Arbeit der Ofenmacher. Die Begeisterung des Publikums war hoch. Besonders gelungen: Verena und Maxim Messerer simulierten mit heftigen Hustenattacken die negativen Effekte der Rauchgase durch das Kochen am offenen Feuer. Für uns war es eine großartige Gelegenheit, den Freunden klassischer Musik die Ofenbauprojekte spielerisch nahe zu bringen.

Im Oktober startete, ebenfalls in Nepal, aber entkoppelt von unserer dortigen Organisation, ein Pilotprojekt mit Pyrolyse-Öfen. Im Unterschied zu den konventionellen Ofentypen sind die Pyrolyse-Öfen sehr kompakt und mobil. Willi Kerschbaum und Ernst Weihreiter haben mit dem Ithaka Institut das Pilotprojekt auf den Weg gebracht. Ein „Memorandum of Understanding“ wurde im Dezember unterzeichnet.

Im Jahr 2024 sammelten wir wichtige Erfahrungen bezüglich des elektrischen Kochens in Nepal. Das Land wird zunehmend mit elektrischem Strom versorgt und unsere Strategie im Pilotprojekt sieht deshalb die Kopplung unserer Lehmöfen mit elektrischen Kochplatten vor. Wir werden das Kochverhalten der Kunden studieren, die lokale Verfügbarkeit der Stromversorgung berücksichtigen und daraus ableiten, in welchen Regionen wir welche Lösungen für das rauchfreie Kochen anbieten.

In Äthiopien war die Situation im Jahr 2024 nach wie vor von der instabilen Sicherheitssituation geprägt. Immer wieder kommt es zu Übergriffen, trotzdem wurden 1.076 Öfen gebaut.

Der Finanzbericht wurde von Robert Pfeffer vorgestellt:

  • Einnahmen gesamt 2024: 353.819,99€
  • Spenden für den Ofenbau: 128.089,38€
  • Klimaschutz-Spenden: 218.070,00€
  • Ausgaben gesamt: 261.934,55€

Die Verwaltungskosten betragen 3.059,99€ (ca. 2%) und werden vollständig aus den Mitgliedsbeiträgen finanziert.

Die Planung für 2025 sieht insgesamt 20.400 Öfen vor, davon 19.000 in Nepal. In Äthiopien sind 1.400 Öfen geplant, abhängig von der Sicherheitslage. Projekte in Kenia und Tansania sind in Bearbeitung.

Theo Melcher